Alfred Döblins "Die drei Sprünge des Wang-lun" gilt als erstes Meisterwerk expressionistischer Erzählkunst und Beginn der literarischen Moderne in Deutschland.Döblin thematisiert hier den Widerstand des Einzelnen gegen einen totalitären Staatsapparat; dabei interessiert ihn hauptsächlich die kollektive Katastrophe, das Scheitern einer sozialen und religiösen Bewegung und das Schwanken der Protagonisten zwischen Hoffnung und Resignation und Kampf und Verzweiflung.Günter Grass über den Roman: "Wang-lun, der Führer der Schwachen und Wehrlosen, wird, indem er das Schwachsein zur Ideologie erheben will, schuldig. Die Greuel der Schwachen und Gammler der Mandschu-Zeit messen sich an den Greueln der Herrschenden; Wang-lun, der sanfte Berserker, scheitert und löschte sich aus. Doch so sehr diese These bester deutscher Kohlhaas- und Karl-Moor-Tradition entspricht, neu, wenn auch nicht ohne ornamentale Bindungen an den Jugendstil, ist die Sprache, neu in diesem Roman und bestürzend revolutionär sind die Darstellungen der Massenszenen: Menschen, in Bewegung geraten, stürmen Berge, werden zum beweglichen Berg, die Elemente stürmen mit. Mit 'Die drei Sprünge des Wang-lun' gab uns Döblin den ersten futuristischen Roman."Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1917.